Von Anfang an bestimmte der Inn das Schicksal und die Entwicklung
der bayerisch – österreichischen Grenzstadt. Im Jahre 804 ist der Ort
erstmals als landwirtschaftliche Siedlung „Scardinga“ in einer Passauer
Urkunde erwähnt.
Schifffahrt und Handel (zuerst nur Salz, dann auch Getreide, Wein, Erze,
Glas, Vieh, Holz und Tuchwaren) machten Schärding im Mittelalter zu
einer wohlhabenden Stadt.
Nach den Grafen von Vornbach und Andechs und den Babenbergern
wechselten Wittelsbacher und Habsburger als Herren der befestigten
Grenzstadt. Schärding wurde zum Spielball (oder auch Zankapfel) zwischen den beiden Nachbarländern, einmal vererbt, dann verpfändet,
getauscht und erkämpft. Zirka 500 Jahre lang gehörte Schärding zu
Bayern. Im 15. Jahrhundert ließ Herzog Ludwig VII. von Bayern- Ingolstadt, der „Gebartete“ die Stadt mit Gräben, Türmen und Toren befestigen. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu wirtschaftlicher Blüte:
intensive Schafzucht rundum die Stadt, Flachs- und Hanfanbau machten
das textile Gewerbe mit Leinenwebern und Lodenwirkern, Gerbern und
Färbern zum wirtschaftlichen Schwerpunkt der Stadt. Die Tuchschere
im Stadtwappen ist Zeugnis dafür. Auch die Integration der Stadt in die
florierende Landwirtschaft des Rottales brachte wirtschaftliche Vorteile.
Durch Kriege und Brände wurde der Aufschwung mehrmals gestoppt:
Im Spanischen Erbfolgekrieg 1703 zerstörten die österreichischen und
dänischen Truppen in dreitägiger Belagerung 50 Häuser der Stadt und
die gotische Pfarrkirche.
1724 wurden 30 Häuser im Stadtzentrum und auch die Burg durch einen bei der Fronleichnamsprozession entstandenen Brand vernichtet.
Die größten Verheerungen aber kamen 1809, als die napoleonischen
Truppen die Stadt in Schutt und Asche legten und plünderten.
158 Häuser (auch Kirchen, Rathaus und Bürgerspital) in der Innenstadt
wurden vernichtet. Dies bedeutete auch den wirtschaftlichen Niedergang, von dem sich Schärding trotz vieler Bemühungen kaum noch voll
erholen konnte
Schärding
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