46 Marlene Zellner lokale Hopfenbotschafterin Seit Jahrhunderten prägen die weitläufigen Hopfengärten das Landschaftsbild der Hallertau, der Heimat des Hopfens. Im weltweit größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet ragen die beeindruckenden Hopfenranken bis zu sieben Meter weit in den Himmel. Die Hopfenbotschafterin Marlene Zellner führt mit ihrer Familie die Tradition des Hopfenbaus im Herzen der Hallertau fort und erzählt von ihrer Faszination des „grünen Goldes“. Wie entstand Ihre Leidenschaft für das grüne Gold? Ein Hopfenjahr „ hat 365 Tage.“ „ Zum Hopfen bin ich eher durch Zufall gekommen – man kann sagen, es war Schicksal. Als Kind durfte ich meine Oma beim Arbeiten auf den Hopfenhöfen begleiten und in die Hopfenarbeit „reinschmecken“. Während der Ausbildung zur Groß-und Außenhandelskauffrau habe ich meinen heutigen
47 „ Der Hopfen ist auch eine wichtige Würzund Arzneipflanze. „ Ehemann, einen Hopfenbauern aus Leidenschaft, kennengelernt. Die Faszination für das grüne Gold war wieder geweckt. Nach vielen Qualifizierungen und Weiterbildungen an verschiedenen Landwirtschaftsämtern darf ich nun als Hopfenbotschafterin und Landerlebnisreiseführerin Gästen unsere Heimat und den Hopfen näherbringen. Welche Bedeutung hat der Hopfen für die Region? Auf das grüne Gold gehen viele Traditionen und Brauchtümer zurück, die wir immer wieder aufleben lassen. Zudem hat der Hopfen natürlich eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Hallertau. So arbeitet ein Großteil der mehr als 800 Landwirte im Hopfenbau. Auch für die zahlreichen vor- und nachgelagerten Betriebe, die den Rohstoff verarbeiten, ist er ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die weitläufigen Hopfengärten prägen das Landschaftsbild und laden ein, unsere schöne Hallertau zu besuchen. Wie beeinflusst der Hopfen den Jahresverlauf in der Hallertau? Ein Hopfenjahr hat 365 Tage. Zum Jahresanfang wird der Aufleitdraht in den Gerüstanlagen befestigt, der Hopfen zurückgeschnitten und die Drähte im Boden verankert. Anfang Mai werden dann die Hopfentriebe an die Drähte angeleitet. Bis zur Ernte müssen die Pflanzen laufend kontrolliert und gepflegt werden. Im Spätsommer heißt es dann wieder „Hopfazupfa“ und der herrlich würzige Hopfenduft liegt über der Hallertau. Bei Hopfenzupferfesten und Erlebnisführungen sind Gäste eingeladen, das grüne Gold hautnah zu erleben. Im Herbst werden die Anlagen gewartet und repariert, bevor die Winterruhe einkehrt. Der Hopfen ist nicht nur eine Grundzutat für Bier – wofür ist die wertvolle Pflanze noch bekannt? Der Hopfen ist auch eine wichtige Würz- und Arzneipflanze. Schon im Mittelalter wurde seine heilende Wirkung erkannt. Heutzutage kommt der Hopfen nicht nur in der Medizin, sondern aufgrund seiner beruhigenden Wirkung auch bei Wellness-Behandlungen in Form von Öl oder Balsam zum Einsatz.
Laden...
Laden...
Laden...